Geburt ist nicht wie im Film – sie ist besser, wenn man sie lässt! (6min)

Wenn ich mit werdenden Mamas spreche, merke ich schnell: Viele von Euch haben ein sehr klares – und oft sehr angsteinflößendes – Bild davon, wie eine Geburt abläuft. Doch dieses Bild ist selten durch eigene Erfahrungen entstanden. Meist stammt es aus Filmen, Serien oder Büchern.

Als Doula teile ich heute meine persönliche Sicht auf das Thema und lade Dich dazu ein, kritisch zu hinterfragen, was wir über Geburt gelernt haben – und vor allem von wem.

Die Geburt, wie sie im Film gezeigt wird

Vielleicht kennst Du diese Szenen: Die Fruchtblase platzt mitten im Supermarkt. Die werdende Mama wird panisch ins Krankenhaus gefahren, schreit, liegt auf dem Rücken, umgeben von grellem Licht, Geräten und Hektik. Schnitt. Der Vater wird unmächtig, das Baby ist da.

Das ist das Bild, das uns Medien und Gesellschaft über Jahre hinweg vermittelt haben: Geburt als Drama, als Ausnahmezustand, als medizinischer Notfall.

Aber ist das wirklich die Realität?

NEIN! Und genau darin liegt das Problem.

In Wahrheit:

  • Ist ein Blasensprung oft kein lautes Platschen, sondern kann ganz sanft und unbemerkt geschehen.

  • Muss die Geburt nicht im Krankenhaus stattfinden – einige Mamas entscheiden sich bewusst für eine Hausgeburt oder ein Geburtshaus.

  • Ist die Rückenlage eine der ungünstigsten Positionen für die Geburt, weil sie das Becken fixiert und die Schwerkraft nicht nutzt.

  • Muss Geburt nicht laut und schmerzverzerrt sein – viele Frauen gebären ruhig, kraftvoll und tief bei sich.

Diese realen, stärkenden Erfahrungen sehen und hören wir jedoch kaum. Und genau das beeinflusst unsere Wahrnehmung – oft mehr, als uns bewusst ist.

Wie Medien Angst vor der Geburt schüren

Das Problem an der immer gleichen, dramatischen Darstellung: Sie programmiert uns – ganz unbewusst – auf Angst.

Ich höre oft Sätze wie:

  • „Ich habe solche Angst vor der Geburt.“

  • „Ich weiß nicht, ob ich das schaffe.“

  • „Ich hab nur Horrorgeschichten gehört.“

Und das, bevor die erste Kontraktion (Wehe oder Welle) überhaupt da war. Diese Angst kommt nicht aus dem Bauchgefühl – sie wurde über Jahre anerzogen. Durch überzeichnete Geschichten, durch Erzählungen, durch Bilder, die mit der Realität wenig zu tun haben.

Geburt ist nicht immer dramatisch – sie kann auch ruhig, kraftvoll und schön sein

In meiner Arbeit als Doula begleite ich Mamas, die eine andere Geburt erleben wollen:

  • Geburt in Bewegung – stehend, hockend, schaukelnd.

  • Intime Geburtsräume – warmes Licht, ruhige Musik, Vertrauen.

  • Begleitung auf Augenhöhe – keine Hektik, sondern echtes Dasein.

  • Stille Geburten – ohne Schreien, aber voller Kraft.

Diese Geburten zeigen, wie individuell und intuitiv Geburt sein darf. Und wie weit entfernt wir von der "Hollywood-Version" sind.

Warum wir neue Geburtsgeschichten brauchen

Es ist an der Zeit, das Bild von Geburt zu verändern. Als Doula wünsche ich mir:

  • Mehr echte Geschichten von Mamas, nicht nur dramatische Erzählungen.

  • Mehr Sichtbarkeit für alternative Geburtsorte – Hausgeburt, Geburtshaus, selbstbestimmte Klinikgeburt.

  • Mehr Vertrauen in den Körper und in die eigene Intuition.

  • Und vor allem: Weniger Angst. Mehr Aufklärung.

Denn je mehr wir die alten Bilder loslassen, desto freier können wir in die eigene Geburtsreise gehen – voller Vertrauen und innerer Stärke.

Mein Fazit (für Dich als werdende Mama)

Hinterfrage, was Du über Geburt gelernt hast. Frage Dich: Kommt das von mir – oder aus einem Film? Welche Bilder möchtest Du loslassen? Und welche neuen darfst Du Dir erlauben?

 

Geburt ist keine Filmszene. Geburt ist echt, roh, transformierend – und sie gehört Dir.

 

Du bist neugierig auf eine selbstbestimmte Geburt?

Dann freue ich mich, wenn Du meinen Blog weiterliest, mit mir in Kontakt trittst oder Deine eigenen Gedanken zu diesem Thema teilst. Gemeinsam können wir helfen, das Bild der Geburt neu zu gestalten – für Dich und für viele andere Mamas.

 

Alles Liebe von Herzen,

Eure Tamina

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